Es ist nicht ganz leicht für mich, euch diese Geschichte
zu erzählen. Heute ist der 26. Oktober 2011, auf den
Tag vier Monate später, nachdem wir den Libellen
sozusagen auf die Spur kamen. Die letzte Libelle sah ich
vor ein paar Tagen am Werner Ortsteich. Sie flog nur
ein paar Momente, um sich etwas zu fressen zu fangen
und verschwand gleich wieder in der großen Weide,
deren tief herab hängenden Zweige besonders den
kleineren Libellen als Rastplatz und Ort der Paarung
diente.
Als Überschrift für diesen Bericht wählte ich
Die Libellen fliegen nicht
mehr
Das klingt einfacher, als es für uns ist: wir sind beide
traurig, dass wir unsere Freunde und Weggefährten nie
wieder sehen werden; mag unsere Trauer durch die
Bilder verständlicher werden. Für die Motivation des
Anfangs sorgte übrigens unser Freund Thomas, der
sich hoffentlich über diese Geschichte freuen wird.
Bereits im Mai fuhr ich um die Werner Teiche mit der
Idee im Kopf, nach Libellen Ausschau zu halten. Am 26.
Juni war es dann soweit, an einem kleinen Seitenarm,
der zu erreichen für Radfahrer nicht gerade gemütlich
ist. Eine große Libelle kreuzte meinen Weg und setzte
sich auf einen über das Wasser ragenden Ast. Es war
für mich sehr aufregend, dieses schöne Tier zu
fotografieren, und es wurde noch aufregender, als eine
andere, kleinere Libelle dazu kam.
Dank meiner neuen Kamera gelangen mir ein paar schöne
Bilder, aber sie sind nicht mehr als eine Erinnerung an
den Beginn einer abenteuerlichen Zeit. Ich hatte keine,
absolut keine Ahnung von Libellen, von den Arten, ihrem
Verhalten und ihrem Lebensrhythmus. Diese ersten
Bilderserien benannte ich einfach mit "Libelle", und es
waren die Blaupfeile, die das Feuer erst in mir und dann
auch in Susanne entfachten.
So, das war mal ein Anfang.
Wer neugierig ist, kann sich gerne den Libellenkalender
anschauen, und wird schon erahnen, welch wundersame
Wege sich uns in den nächsten vier Monaten eröffnen
würden.
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