3. September 2011


In unserer näheren Umgebung wurden alle Futter- und Laichplätze der Schmetterlinge zerstört, und wir fahren dort nicht mehr hin, um das Elend nicht mit ansehen zu müssen. Es stand also wieder mal ein Ausflug ins Blaue an. Wir wollten zum Rhein-Herne- Kanal, fuhren Richtung Bladenhorst und kurz am Castroper Biotop und an der "Einöde" vorbei.
Sehr nett, dass sich eine Heidelibelle für uns auf einen Stacheldrahtzaun setzte.


König-Ludwig-Trasse

Die Gegend zwischen Einöde und Bladenhorst sieht auf dem Foto ganz nett aus, allerdings ist ein sehr großes Chemiewerk in unmittelbarer Nähe. Schmetterlinge bis zu diesem Punkt Fehlanzeige.


Als wir über die Kanalbrücke und runter zum Kanal gefahren waren, entschied Susanne sich für rechts Richtung Bootshafen. Es waren trotz des sehr schönen Wetters nur wenige Menschen unterwegs, ein angenehmes Fahren, und wir beschlossen, mal wieder die König- Ludwig-Trasse zu fahren. Auf der letzten Fahrt hatten wir dort miten in der Wildnis einen Platten mit Reifenflicken im Regen. Heute sollte es anders werden.

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1 - Einöde, 2 - Beginn der Trasse, 3 - erster Rastplatz


Ein Bank im Grünen lud ein zu einem Schluck Kaffee und einem Bütterchen. Oder war es noch "etwas" anderes, was uns hier rasten - und schauen ließ?

Mich interessierte erst mal die Wildnis am rechten Wegesrand, wo sich diverse gerodete Baumstuppen auftürmten. Jedenfalls erschien mir das ganze Gelände rechts des Weges industriebehandelt zu sein.
Hier wird gerne von "Industrie-Kultur" gesprochen - da darf man mit dem Begriff Kultur allerdings weder positive noch neutrale Inhalte verknüpfen.



Ich sagte zu Susanne, die noch fotografierte, ich wolle mal langsam weiter fahren. Das Langsamfahren war eine gute Entscheidung, sonst hätte ich diesen C-Falter sicher nicht gesehen.

Von da an schob ich mein Rad, mit dem Gedanken: Wo einer ist, ...
Lange brauchte ich nicht gehen. Über eine kleine Anhöhe leuchtete mir Sommerflieder entgegen, bevorzugte Nektarpflanze für Distelfalter und Admirale. Schauen wir doch mal.

Ja, das ist der große Vorteil, wenn man sich intensiver mit einer Tiergattung beschäftigt. Das Bewusstsein, so möchte ich das mal nennen, wächst, und damit auch die intuitiven Fähigkeiten:
Ich sah sie beide sofort.

Die große Überraschung folgte allerdings etwa 100 Meter weiter, als wir an einem größeren Strauch Sommerflieder sechs Distelfalter fanden, die sich dort eifrig am Nektar labten. Susanne machte wunderschöne Fotos von ihnen, die demnächst in einer Galerie zu sehen sein werden.

Wir konnten uns von diesem Ort nur schwer los reißen, fuhren dann aber doch noch weiter die Trasse entlang. Der auf der Übersichtskarte eingezeichnete Weg ist übrigens nur bis etwa zur Autobahnbrücke passierbar - also nicht fertig gestellt.
Das Geld wird vielleicht für Benzin zum Mähen ausgegeben. Rechts am Wegesrand eine Industrieruine. Ob sie wohl unter Denkmalsschutz steht? Denkmäler sind wichtig! Oder?
Das Foto rechts zeigte mir wieder mal die Macht der Natur, die sich ihren Weg bahnt, während ihre "Schänder" längst unter der Erde zu Dünger reifen.

Auf dem Rückweg gab es noch zwei große Momente. Zuerst sahen wir eine kleine Blindschleiche.

Ein Stückchen weiter saß eine Libelle auf dem Weg. Susanne sah sie, und wir schauten, was mit ihr los ist.

Sie war, von welcher "Begegnung" auch immer, ziemlich benommen. Ich setzte sie in den Schutz eines Strauches, mehr war nicht möglich.

Oh je, fast hätte ich eines der schönsten Fotos von Susanne vergessen, ein Waldbrettspiel, den wir an der Bank, wo wir rasteten, fanden.

Dort saß auch diese klitzekleine Raupe auf einem Blatt - ich hätte sie nicht gesehen, aber Susannes Augen sind einfach eine Extraklasse für sich.

Auf dem Rückweg fuhren wir über Herne, am Schiffshebewerk vorbei und dann in die Fussgängerzone ins "Dolce Vita", wo wir nicht nur ein leckeres Eis aßen, sondern auch einen unserer sehr guten Freunde begrüßen durften. Sechs Stunden waren unterwegs, ohne große Kilometerleistung, aber mit vielen großen Momenten. Wer wissen möchte, was Glück bedeutet, sollte sich, wenigstens versuchsweise, mal mit der Natur verbünden.


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