Sonderseite 5.6.1 Finanzen

Finanzen psychologisch
Immer wieder lese ich von der "Macht des Geldes", und man müsse kapitalistischen, wirtschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Notwendigkeiten folgen. Nicht wenige Menschen, mit denen ich sprach, glauben, es ginge "denen da oben" ums Geld, und nur deswegen würde alles den Bach runter gehen.

Oh nein!
Geld an sich hat NULL-Macht.
Mächtig wird es durch die Macht der Menschen, die ihre eigene Macht dem Geld opfern, die verrückte materielle Bedürfnisse entwickeln oder deren Angst sie in ein abstruses Sicherheitsdenken treibt.

Ich glaube, jederfraumann dürfte klar sein, dass im Geldsystem etwas Grundsätzliches nicht in Ordnung ist. Wie kann ein Mensch durch ein 1-minütiges Telefonat 10mal so viel verdienen wie 100 Bergleute zusammen - das sind etwa 8.000.000 Stunden - in ihrem ganzen Leben?
Wie können Kruppundco eine ganze Region verwüsten und vergiften, und heute immer noch reich sein?
Wie kann ein Staat einerseits mit den Steuergeldern herum ludern und andererseits die Steuern nicht eintreiben - aber ihre Leistungen kürzen und die kleinen Leute mehr und mehr zur Kasse bieten?
Es kann nicht nur sein, es IST.

Der Staat ist verschuldet, die Gemeinden sind verschuldet und Bürger sind verschuldet.

Kredit ist ein Prinzip.

Wikipedia schreibt:
Alles Kreditgeld entsteht durch Kreditvergabe und Ankauf von Aktiva durch Banken und verschwindet durch Kredittilgung und Verkauf von Aktiva durch Banken wieder.
Insofern wird es gemeinhin weder als sinnvoll noch wünschenswert erachtet, dass in einer Volkswirtschaft im Gesamten nennenswert Kredite getilgt werden, da sonst die Geldmenge schrumpft und infolge Liquiditätsmangels die Wirtschaft geschädigt werden würde.

Wer das Prinzip verstanden hat, sieht sich mit dem Begriff Missbrauch konfrontiert. Tatsächlich entsteht durch Kredite ein "unnatürliches" Wachstum.

Steve Jobs, Gründer und Chef von "Apple"
„Eure Zeit ist begrenzt“, gab er in einem Vortrag den Studenten der Stanford-Universität auf den Weg, „also habt den Mut, eurem Herzen und eurem Gefühl zu folgen. Alles andere ist nebensächlich.“

Man sollte wissen und es bereits Kindern in ihren frühen Jahren verständlich machen, dass man für kein Geld der Welt Glück kaufen kann. Ja, alles Lebenswerte ist nicht käuflich: Ideale, Charakter, Liebe gibt es, materiell gesehen, nur zum Nulltarif.

Alternative Geldwirtschaft
Gegenwärtig verhindern die Zinsen zumindest, dass man das Geld als Wertaufbewahrungsmittel zu Hause hortet und es so überhaupt dem Umlauf entzieht. Damit würde ja die Wirtschaft erst recht abgedrosselt.

Aber dasselbe Ziel einer Umlaufsicherung könnte viel eleganter dadurch erreicht werden, dass für liquides Geld eine Bereitstellungsgebühr eingerichtet würde (John Maynard Keynes schrieb von Geldhaltekosten, "Carrying costs"). Dadurch würde die Privilegierung des Geldes gegenüber Waren und Leistungen aufgehoben und es würde zu einem neutralen Tauschmittler. Wer Kasse halten will, hätte dann für den Genuss des Liquiditätsvorteils des Geldes Kosten zu tragen; wer sein Geld verliehe, würde diesen Kosten entgehen, aber das verliehene Geld würde nicht von alleine auf Kosten der übrigen Wirtschaft wachsen.