Davon mal abgesehen, dass auch das lebenswichtige
Element Luft rücksichtslos verschmutzt wird, ist mir
die Verschmutzung des Wassers ein großes Rätsel,
aus einem einfachen Grund: Der Mensch besteht zu
etwa 70 Prozent aus Wasser. Wasser ist also das
Element für ihn, was ihm am nächsten ist. Warum ist
und bleibt es nicht sein Freund?
Heute Vormittag war das Wetter schlecht, und ich
recherchierte ein paar Sachen im Netz. Unter
anderem las ich von den Zechen und wie sehr sie mit
ihren Abwässern die Natur ruinierten. Am Nachmittag
war ich an unserem Ortsteich und traute meinen Augen
nicht: Die Quelle war versiegt, die kleinen Tümpel
trocken gefallen, in denen die Libellenlarven schlüpfen
müssen - und jetzt nicht mehr nicht können. Niemand
kümmert sich. Das ist Kultur? Das ist Zivilisation?
Nein, das ist Barberei - noch schlimmer, das ist ein
Kapitalverbrechen, weil Wasser unser Kapital ist, eins,
auf das wir nicht verzichten können.
Heute hörte ich: Die Behörden tun nichts. Die Beamten
seien faul und dumm, der Staat habe kein Geld.
Es gibt seit vielen Jahren eine Entwicklung in
Deutschland: Die Bürger werden von Verantwortung
befreit. Man nimmt ihnen die "Last", selber vernünftig
zu sein und reglementiert und regelt. Das deutsche
Regelwerk ist weltweit einmalig, ja geradezu
berüchtigt.
Fazit: Die Bürger lernten mit Verantwortungslosigkeit
zu leben, und nun werden sie - scheinbar zunehmend -
vom Staat im Stich gelassen.
Herzlichen Glückwunsch!
Ich denke gerade an die Hitlerzeit. Erst zerstörte
man die Moral der Menschen und hetzte sie
gegeneinander, dann plötzlich, als sich das
Tausendjährige Reich als Verliererstraße entpuppte,
fielen die Deutschen in die Kategorie unwürdige,
wertlose Masse, wurden selber zu dem, was sie
auszurotten versucht hatten.
Wo stehen wir jetzt?
Entwickelte sich aus Fanatismus ein "ignoranter
Fatalismus"?
Ich werde zum Thema einen Brief an die Bochumer
Oberbürgermeisterin schreiben.
Man hört sich!
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